Kapitän Johann Friedrich Fokken

Kapitän Johann Friedrich Fokken (1846–1910)
Kapitän Johann Friedrich Fokken (1846–1910)

Eine erstaunliche Vita kann Johann Friedrich Fokken (1846–1910) vorweisen, nach dem 1999 eine Stichstraße vom Nobiskruger Weg abgehend benannt wurde. Am Ende des Kapitän-Fokken-Wegs lag der kleine Bauernhof der Familie Blesené. Durch Edelholz-Importe von Amerika nach Europa hat sich Johann Fokken einen guten Namen erworben. Bedeutend war Fokkens Wir­ken beim Import von Mahagoni, Zedern und Blau­holz; aber auch von Kakao und Häuten aus Mexiko und der Karibik nach Bremen und Hamburg. Nebeneinkünfte gab es für den Handelsschiffer durch das Mitführen von Manufaktur- und Ko­lonialwaren. Der fleißige Spross einer Westeraccumersieler Seefahrerfamilie wurde 1868 Seemann und arbeitete sich zum Kapitän großer Segel­schiffe hoch.

Nachdem Johann Friedrich Fokken 1876 Anna Maria Rodenbäck aus der etablierten Gastwirtsfamilie Georg Albrecht Rodenbäck geheiratet hatte, erwarb er 1879 mit zwei Schwägern ein Grund­stück an der Bahnhofstraße, auf dem sie gerne den Bahnhofsneubau gesehen hätten. Als dieser 1883 weiter südlich realisiert wurde, errichtete Kapitän Fokken dann auf dem Grundstück ein Wohnhaus, das noch heute existiert. Als Agent der Hamburger Firma Alexander Oetling über­nahm „Juan Fokken“ 1896 das frühere „deut­sche Haus“ des Konsuls Guillermo Willms in Laguna; Ende 1897 bestellte ihn Kaiser Wilhelm zum Konsul des Deutschen Reiches in Tabasco und Texas. 1910 starb der Kapitän, als er in Esens versuchte, ein durchge­gangenes Pferdegespann aufzu­halten. Seine zahlreichen Lebenserinnerungen wurden 1988 veröffentlicht