David Fabricius

Pastor und Astronomen David Fabricius (1564–1617)
Pastor und Astronomen David Fabricius (1564–1617)

Einem großen Esenser ist in der Hayungshauser Siedlung eine kleine Straße gewidmet worden: dem Pastoren und Astronomen David Fabricius (1564–1617). Schon in jungen Jahren faszinierte den Theologen die Sternenwelt. 1584 trat Fabricius eine Pfarrstelle in Resterhafe an und betrieb nebenher astronomische Studien. Graf Enno III., der später das Medizinstudium von Sohn Johann maßgeblich finanzierte,  versetze den Geistlichen 1603 nach Osteel und machte ihn im Jahr darauf zum Hofprediger.

Als Astronom inzwischen international anerkannt, entdeckte David Fabricius im Sternbild Walfisch einen Stern, den er „Res Mira“ („wunderbare Sache“) taufte. Es wurde der Prototyp für veränderliche Himmelskörper, die abgeleitet bis heute als Mira-Sterne bezeichnet werden. Über seine Forschungen tauschte sich der Esenser zwischen 1601 und 1609 in 40 Briefen unter anderem mit dem Astronomen und Theologen Johannes Kepler (1571–1630) aus. Zusammen mit seinem ebenfalls an Astronomie interessierten Sohn Johann wies David Fabricius 1611 die Existenz von Sonnenflecken nach. Johannes wissenschaftliche Abhandlung dazu fand in Fachkreisen enorme Beachtung. Johann Fabricius gilt heute als der Erste, der die Entdeckung Sonnenflecken öffentlich gemacht hat.

Im Alter von lediglich 30 Jahren starb Johann Fabricius um die Jahreswende 1616/1617 unter nicht geklärten Umständen auf einer Reise nach Basel. Der Vater lebte nicht viel länger: Ein aufgebrachter Bauer erschlug David Fabricius am 7. Mai 1617 mit einem Torfspaten. Er fühlte sich durch die Predigt des Pastors als Dieb bloßgestellt.