Kaufmann
Bürgermeister: 1906 bis 1922. Er hatte das Amt von seinem Vater (??) Rudolf Becker, im Amt: 1872 – 1906, übernommen.
Die Amtszeit von Becker als Esenser Bürgermeister begann 1906 mit einer besonderen technischen Neuerung: Seit dem Jahr 1905 war in Esens eine „Leuchtgasanstalt“ erbaut worden, in der Stadtgas produziert wurde. Neben H. Andreesen, Bürgermeister Rudolf Becker, Senator Auktionator Eduard H. Bode, Rechtsanwalt Dr. Folkerts, Hero Tannen Hedlefs, Bauunternehmer Henschen, Proprietär G. Henschen, Senator Hinrichs, A. Lange, Gastwirt Rodenbäck, Kaufmann Rohlfs und Kreiswegemeister Rust hatte sich auch Diedrich Gerhard Becker für dieses damals neuzeitliche Projekt eingesetzt.
Im Esenser Gaswerk wurde als städtische Einrichtung auf einem Grundstück südwestlich des Schützenplatzes zur Herstellen des Stadtgases Kohle verbrannt (vergast), die über die Bahn angeliefert wurde. Zunächst musste der Koks gebrochen werden. Genutzt wurde das Gas vor allem für die Straßenbeleuchtung. Aber auch in manchen Häusern gab es Gaslampen und gekocht wurde fortan am Gasherd.
Die Gasanstalt Esens wurde am 9. Februar 1906 eröffnet, „nachmittags 5 Uhr 40“. Die Begeisterung war groß, dass zufriedene Teilnehmer der großen landwirtschaftlichen Esens-Ausstellung 1906 als Dank auf dem Marktplatz eine Gas-Laterne mit fünf Lichtern aufstellen ließen. Dies geschah am 29. Oktober 1906 zwischen heutigem Rathaus und dem Geschäftshaus Gebrüder Willms (heute: Gläske), der Kandelaber wurde mit einer mächtigen steinernen Umrandung eingefasst. Der Leuchter, auf dessen steinernem Sockel das Esenser Wappen und daneben Worte zu sehen waren, hatte 1099 Mark gekostet. Nach einem Fackelumzug vom „Johann Rodenbäckschen Lokale“ zum Marktplatz hielt H. H. Andreesen, der Vorsitzende des Ausstellungskomitees, eine Ansprache. Der in diesem Jahr gewählte Bürgermeister Diedrich Gerhard Becker dankte im Namen der Stadt für die Stiftung und sah den Kandelaber als „Symbol der Einigkeit zwischen Stadt und Land“.
Gründer, Vorstandsmitglied und 1. Vorsitzender der Molkereigenossenschaft Esenser Molkerei GmbH von 1895 bis 1923.
Die frühere Straße ???, die von der Molkereistraße über die Siebet-Attena-Straße bis zur Norder Landstraße beim Kleinbahnhof („Ostfriesenhof“) führt, wurde später in Bürgermeister-Becker-Straße umbenannt.